→ Mehdi Charef

Mehdi Charef, 1952 in Maghnia (Algerien) geboren, kommt 1962 nach Frankreich in die Pariser Slums. Es ist das Ende von Algeriens Befreiungskrieg aus der französischen Kolonialherrschaft. Charef arbeitet ab 1970 als Schleifer in einer Fabrik, bis 1983 sein Roman „Tee im Harem des Archi Achmed“ veröffentlicht wird. Er verarbeitet darin als Erster literarisch die Situation der Zuwanderer aus Algerien. Er versteht sich als Immigrant, weder Franzose, noch Algerier.
Der Regisseur Costa-Gavras rät ihm zur Verfilmung, die Charef selbst übernimmt. Der preisgekrönte Film „Tee im Harem des Archimedes“ wird 1985 ein internationaler Erfolg, es folgen elf weitere Filme und mehrere Romane.
Jetzt hat Charef aus der Distanz des Alters sich noch einmal in das Kind versetzt. „Straße der Gänseblümchen“ ist mit dem „Prix littéraire de la Porte Dorée 2020“ für Werke über Exil und Immigration ausgezeichnet.