→ Erste revolutionäre Maßnahmen

Erste_Massnahmen

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Eric Hazan hat das Buch Der kommende Aufstand verlegt, das vor wenigen Jahren Aufsehen erregte. Er engagiert sich jetzt gemeinsam mit Kamo (Pseudonym) dafür, über Erste revolutionäre Maßnahmen nach einem gelungenen Aufstand zu diskutieren. Die beiden Autoren reagieren auf das Scheitern der zahlreichen Revolten und Aufstände unserer Zeit, die keine klaren Vorstellungen für die Zukunft hatten und dadurch in die alte Misere zurück fielen. Eric Hazan & Kamo entwickeln erste fundamentale Schritte, wie der Aufstand aus der Ausbeutung und Fremdbestimmung hinaus führt, unumkehrbar gemacht werden kann und wir wirklich in einer freien Gesellschaft ankommen. Diese Schritte stellen sie in Form von Maßnahmen zur Diskussion, damit wir gemeinsam einen Plan entwickeln. Dafür müssen wir uns persönlich begegnen und zusammenschließen, damit unsere Vorstellungen klarer und stärker werden. Aus dem Französischen von Elmar Schmeda.

Erich Hazan
ISBN 978-3-943446-14-2
80 Seiten
€ 9,90

 

Leseprobe

Dieser Text hat in aller Bescheidenheit die Absicht, die revolutionäre Frage wieder zu eröffnen. Es geht weder darum, Volksreden über die Katastrophe der Gegenwart zu halten, noch darum, den unvermeidlichen Zusammenbruch des Kapitalismus « wissenschaftlich » zu beweisen. Wir legen keinen Wert auf Spekulationen darüber, ob der Aufstand unmittelbar bevorsteht oder nicht. Er ist unser Ausgangspunkt. Wir gehen von dem aus, was er eröffnet, und nicht von dem, was er gerade abgeschlossen hat.

Die letzte revolutionäre Welle, die der 1960er und 1970er Jahre, hatte ihre Gewissheiten und ihre Illusionen, ihre Sprache und ihre Programme. Im Mai 1968 hatten die entschlossensten Randgruppen der Bewegung eine klare Vorstellung davon, was «die Emanzipation des Volkes» praktisch bedeutete: die Selbstverwaltung der Fabriken, die Arbeiterräte, die Diktatur des Proletariats, den technischen Fortschritt und alle Zeit und Energie, die er freisetzen sollte. Ein ziemlich großer Teil dieser Themen ist von der neoliberalen Reaktion der 1980er und 1990er Jahre vereinnahmt worden. Wir müssen neue Ansatzpunkte finden.

Wir schlagen kein Programm vor, außer vielleicht sich die Finger schmutzig zu machen und uns mit diesem komischen Mechanismus auseinanderzusetzen, der die Revolution ist. Welche Mittel in Bewegung setzen, um unregierbar zu werden und, vor allem, um es zu bleiben? Wie dafür sorgen, dass sich die Situation am Tag nach dem Aufstand nicht wieder verschließt, dass die wiedergefundene Freiheit wächst anstatt fatalerweise zurückzugehen – mit anderen Worten, welche Mittel sind für unsere Ziele angemessen?

Manche werden hinter diesem Bestreben altersschwache Nostalgie sehen, andere dummen Überschwang der Jugend, wie es beliebt. Sollen sie sich doch beruhigen, wie sie können. Wir sind sicher, im gegenwärtigen Augenblick bei weitem die realistischsten zu sein.

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