→ Von Mao zu Kant

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Von Mao zu Kant: Ein Werdegang aus der 68er Generation – Erinnerungsschrift für Kurt Edler
Redaktionskollektiv: Françoise Delicourt, Doris Krohn, Jürgen Paul, Regina Piontek, Gerald Schlemminger, Gerd Stange, Susanne Stein

Als Kurt Edler Abitur machte, ging ein Buch um die Welt, das Furore machte: die Mao-Bibel. Die chinesische Kulturrevolution zerstörte das Blockdenken USA/UDSSR und machte den Weg frei für Diskussion. Lenin, Stalin, Trotzki wurden wiederbelebt und Vorbilder für Parteiaufbauorganisationen. Kurt Edler nutzte seinen intelligenten Kopf zum Denken und war zu eigensinnig, als dass er sich einer Parteidoktrin unterordnen wollte. Im Fachschaftsrat Romanistik kooperierten fast alle radikalen Linken, die den Kampf der APO für eine demokratische Gesellschaft im postfaschistischen Deutschland fortsetzten.
Maos China verlor seinen Glanz, als die Millionen Leichen bekannt wurden. Kurts Orientierung zum pädagogischen Wirken als Lehrer bekam eine Wende durch die Grünen in der Anti-AKW-Bewegung. Als Mitbegründer der Grün-Alternativen Liste war er fast drei Jahrzehnte bei den Grünen aktiv. Er engagierte sich für demokratische Verhältnisse in unterschiedlichen Bereichen. Das war seine Kulturrevolution. Seine Leitbilder nahm er von Kant.

Autoren
Einige langjährige Weggefährten bzw. Mitstreiterinnen haben für das vorliegende Erinnerungsbuch unterschiedliche Facetten seines Werdegangs beleuchtet, eigene Texte von Kurt Edler ausgewählt sowie Trauerreden und Nachrufe zusammengetragen. So entsteht das Gesamtbild eines zugleich streitbaren und menschenfreundlichen Individualisten – geprägt vom 68er Zeitgeist, aber doch immer als starke, eigenständige Persönlichkeit erkennbar.

ISBN 
978-3-943446-62-3
Preis 
18,00 € D/A/CH
Erscheinungsdatum
 1.11.2022

Leseprobe
Warum Kurt Edler ein Buch widmen?
Sein politisches und gesellschaftliches Engagement hat ihn schon früh – beginnend mit seiner Studienzeit in der studentischen Selbstverwaltung, dem Fachschaftsrat Romanistik der Universität Hamburg – über die übliche Privatsphäre hinaus stadt- und landbekannt gemacht. Er war eine Leitfigur, die in der antikapitalistischen Tradition der 1968er Generation steht, und ist exemplarisch für eine der möglichen Entwicklungslinien dieser Altersgruppe. Er ist zu einer personnalité politique geworden.
Wir, die Redaktionsgruppe dieses Buches, sind fast alle MitstreiterInnen der ersten Stunde im Fachschaftsrat Romanistik der Universität Hamburg gewesen. Nach dem Studium sind wir sehr unterschiedliche berufliche und politische Wege gegangen und hatten seitdem mehr oder weniger engen Kontakt zu Kurt.
Uns hat die Auseinandersetzung mit Kurt geprägt. Auf seine Initiative hin, anlässlich der Regionalwahlen in Frankreich im Juni 2021, trafen wir uns ab Mai 2021 zu mehreren privaten Zoom-Diskussionen. Dieses Buch ist eine Art der Fortsetzung, des Austauschs und auch der Aufarbeitung unseres gemeinsamen politischen Engagements. In diesem Sinne zeigen die Beiträge den Werdegang der Schwerpunkte von Kurt Edler auf: vom Fachschaftsrat Romanistik – die Beiträge von Susanne Stein und Gerald Schlemminger – über die Grünen – der Text von Susanne Stein und die Notiz von Hans Dall – bis hin zu seinem Engagement in der Prävention von Extremismus, mit einem besonderen Fokus auf Fragen der Islamismusprävention – die Beiträge von Regina Piontek und Jürgen Paul. Mit seinen Erinnerungen an Kurt nimmt sich Wolfgang von Rechenberg des Themas religiöser und demokratischer Werte an. Eher persönlich gehalten sind die Texte von Françoise Delicourt, Doris Krohn und seiner Tochter Louisa Kunze. Es folgen diesen Beiträgen eigene Texte von Kurt Edler, umrahmt von Bildern und biographischen Angaben. Das Buch schließt mit einigen kennzeichnenden Trauerreden, Nachrufen und Erinnerungen.